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2023

Beim Erzählcafé zum Thema Geburt war die Hebamme Ruth Sichermann zu Gast

Wie ist das so mit dem Start ins Leben? Beim Erzählcafé des Familienzentrums „Unser Dorf e. V.“ war die Hebamme Ruth Sichermann mit dabei und konnte aus ihrer langjährigen Berufspraxis berichten. Ein Fazit: Es hat sich seit den 1970ern, als man bei den Geburten auf eine lückenlose Überwachung und den Einsatz von möglichst viel Technik gesetzt hat, vieles verändert. Aber beileibe sind auch heute noch nicht alle Hindernisse für eine wohnortnahe Geburtshilfe, die auf Mutter und Kind in einer höchst emotionalen Situation Rücksicht nimmt, aus dem Weg geräumt.

Beim kleinen Gesprächskreis bei uns in der Bücherei konnte jede der Frauen etwas beisteuern. Da ging es um die Geburten der eigenen Kinder, aber auch um Berichte über Geburten in früheren Zeiten, wie sie in den Familien weitergegeben werden.

Ruth Sichermann, eine der Gründerinnen des Geburtshauses in Ansbach, berichtete aus ihrer Ausbildungszeit: Eines der Schlagworte war in den 1970er Jahren die „programmierte Geburt“. Sobald der Muttermund einen Zentimeter geöffnet war, wurde die Fruchtblase gesprengt um Elektroden am Kopf des Kindes zu befestigen und die Wehentätigkeit zu überwachen. Vom Stillen wurde damals eher abgeraten und stillende Mütter hatten eher mit Vorwürfen zu kämpfen: „Das Kind wird doch nicht richtig satt!“ Trotz dieser Technik-Welle gab es damals noch viele Hausgeburten und weitaus weniger Kaiserschnitte. Diese bargen zu dieser Zeit auch noch mehr Gefahren für die Gebärende.

Heutzutage – so die Meinung der erfahrenen Hebamme – wird weitaus behutsamer interveniert, doch die Zahl der Kaiserschnitte oder geplanten Geburten ist auffällig hoch. Außerklinische Geburten und damit die Tätigkeit von freiberuflichen Hebammen wird durch immens hohe Beiträge für eine berufliche Haftpflichtversicherung erschwert. In Österreich und den Niederlanden werde dies anders gehandhabt und die Hebammen zahlen pro Jahr nur 350.-€ für ihre Haftpflichtversicherung. In den Niederlanden gibt es beispielsweise einen staatlichen Fond, der die Risiken der Geburtshilfe absichert.

Was allen Müttern im Gesprächskreis missfällt, sind die weiten Fahrten, die zu den Geburtskliniken und immer noch Nachholbedarf in Bezug auf die Selbstbestimmtheit der Frauen bei der Geburt. Eine Trennung von Mutter und Kind ohne medizinischen Grund gibt es nach Spontangeburten nicht mehr, doch immer noch kommt dies in Kliniken bei Kaiserschnittgeburten vor.

Dominique Reitmeier und Tina Nürminger beide im Vereinsvorstand des Familienzentrums „Unser Dorf“ wollen nach den guten und intensiven Gesprächen beim ersten Erzählcafé solche Gesprächsrunden wieder anbieten. Wichtig ist dem Verein der Austausch der Familien untereinander und mit Menschen, die im pädagogischen und therapeutischen Bereich arbeiten.  

Nur die optimale Seite zeigen! – Rollenvorbilder von Influencerinnen und Influencern - Vortrag des Medienpädagogen Björn Friedrich

95 Prozent der Jugendlichen zwischen 13 und 15 Jahren haben ein eigenes Smartphone und neben WhatsApp zum Chat mit Freunden gehören Instagram, TikTok und YouTube zu den für sie wichtigsten Apps. Auf diesen Plattformen tummeln sich viele Influencerinnen und Influencer, sie erreichen mit ihrem meist täglichen Post enorm viele Fans und Follower. Beim Vortrag des Medienpädagogen Björn Friedrich ging es um einen Blick hinter die Fassade und um die Frage, welche Rollenbilder durch den regelmäßigen Kontakt mit Online-Stars und -Sternchen vermittelt werden.

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„Mord im Altmühltal“ und viel Theater um einen Hammer

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Hass im Netz hat viele Opfer, taucht aber auch als „Geschäftsmodell“ auf

GUNZENHAUSEN – „Ein wohliger Schauder“ - solch eine Formulierung könnte in einem altmodischen Liebesroman stehen, ist aber ein Phänomen, das auch mit Hass und Verunglimpfungen im Netz verbunden sein kann. Der Kulturwissenschaftler und Medienpädagoge Christian Gürtler hatte zu seinem Vortrag in der Reihe „Medienwelten“ interessante Thesen in die Stadt- und Schulbücherei mitgebracht. Seine These: Das Verbreiten und Konsumieren von Reality-Sendungen und Trash-Formaten wie ‚Dschungelcamp‘ ähnelt dem Verfassen und Mitlesen von Hass-Posts und befeuert Empfindungen wie Schadenfreude und Fremdschämen.

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