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Phantastische Welten mit komischen Vögeln und anderen originellen Bewohnern

Stadt- und Schulbücherei zeigt Zeichnungen und Malerei des Dinkelsbühler Künstlers Jürgen Pleikies

Jürgen Pleikies stellt aus

GUNZENHAUSEN – Schon im Jahr 1971 gründete Jürgen Pleikies seine erste „kleine Abendgalerie“ in Dinkelsbühl, seit 1982 ist er als freier Künstler dort tätig und nun zeigt er zum ersten Mal in Gunzenhausen seine Bilder. Seine Pflanzen und Blüten, sich in farbenfroher Pracht wiegend, seine „komischen Vögel“ und andere originelle Tierwesen werden den Besucherinnen und Besuchern sicherlich ein Lächeln entlocken. Als „meditativen Realismus“ bezeichnet der Zeichner und Maler seine Kunst, nimmt die Betrachter an der Hand und verlockt sie zu einer Entdeckungsreise in phantastische Welten.

Nach dem Besuch der Hochschule für Keramik in Höhr (Westerwald) war der 1944 im westpreußischen Bromberg (Bydgoszcz) geborene Jürgen Pleikies als Assistent für Professor Franz Schleiss im österreichischen Gmunden tätig. Bei einem Betrieb in Schopfloch arbeitete er lange Jahre als Keramiker, später Betriebsassistenz und Betriebsleiter.  Hier betreute er auch Auszubildende der Porzellanmalerei und Töpferei. Im Jahr 1982 eröffnete er eine Kunstwerkstatt in Dinkelsbühl und machte sich selbständig.

Sein Freund, der Maler Joachim Gerstering, brachte ihn zum Phantastischen Realismus. Die Arbeiten von Jürgen Pleikies können als Bildabenteuer verstanden werden. Er entführt in fremde Welten, in denen sich Pflanzen und Blüten in farbenfroher Pracht wiegen, macht mit originellen Tierwesen bekannt. Für den Entstehungsprozess seiner Bilder ist sein meditativer Ansatz entscheidend: „Ich arbeite sozusagen ohne festes Konzept, lasse Stunde für Stunde, Tag für Tag das Bild wachsen.“

In der Stadt- und Schulbücherei zeigt er unter anderem seine große Serie „Komische Vögel“. Diese mit detailreich gezeichneten Buntstift-Flattertiere fliegen und purzeln – mitunter auch auf Rädern - durch die Dinkelsbühler Stadtkulisse. Entstanden sind sie für eine Aktion, in der der Künstler auf den „schönsten Parkplatz Deutschlands“, den Weinmarkt aufmerksam macht: Mitten in der Altstadt parken hier Autos vor den Häusern mit schönen Treppengiebeln aus dem 14.-16. Jahrhundert.

Aus der Serie „Umfeld-Verlierer“ stammt die Bleistift- und Buntstiftzeichnung mit heimischen Vögeln. Hier zeigt Jürgen Pleikies – ausnahmsweise in einer sehr naturnahen Zeichnung – Rotkehlchen und Co, deren Lebensräume er in Gefahr sieht. Typisch hier die filigranen Schraffierungen, Kringel und feinen Striche, aus denen der Künstler seine Motive „wachsen“ lässt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich diese Technik in der großformatigen Zeichnung „Leben Nr. 1“, an der er drei Monate lang gearbeitet hat.

Aus der Arbeit an einem 76-teiligen Tarot-Kartensatz stammen die Motive „Sonne“, „Mond“, „Sterne“ und „Universum“. Wie augenzwinkernd verfremdete Buchillustrationen wirken die kleinen Bunt- und Bleistifttiere, die für die Dauer der Ausstellung die Büchereiräume bevölkern.

Aus seinen malerischen Arbeiten hat Jürgen Pleikies für die Ausstellung Blumenmotive und Traumlandschaften ausgewählt, die in eine farbenprächtige und phantastische Pflanzenwelt entführen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 21. Oktober zu den gewohnten Öffnungszeiten der Stadt- und Schulbücherei.

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